Vermutlich geht es Ihnen wie den meisten Autofahrern vor dem Kauf neuer Reifen. Sie fragen sich, welche Reifengröße zu Ihrem Pkw passt.
Die zulässige Reifengröße können Sie ganz einfach in Ihrem Fahrzeugschein (Kennziffer 20 - 23) bzw. in Ihrer Zulassungsbescheinigung (Teil 1) nachschauen. Seit die sogenannte Zulassungsbescheinigung* 2005 europaweit eingeführt wurde, finden Sie in diesem Dokument genau eine zulässige Reifengröße für Ihr Auto. Trotzdem sind in vielen Fällen mehrere Reifendimensionen erlaubt.
Experten-Tipp:
Die Zulassungsbescheinigung Teil 1 und 2 ersetzt seit 2005 den ehemaligen Fahrzeugschein und -brief. Hierbei handelt es sich um ein amtliches Dokument über die Zulassung von Fahrzeugen zum Straßenverkehr.
Reifengröße ermitteln – so einfach geht‘s
Die einfachste Möglichkeit, die richtige Reifengröße herauszufinden? Unsere Empfehlung: Werfen Sie einfach einen Blick auf die Seite, die Flanke, Ihres Reifens. Hier finden Sie die Reifenkennzeichnung. Das ist ein Code, der sich aus Zahlen und Buchstaben zusammensetzt. Seine vier Bausteine liefern Ihnen alle wichtigen Informationen über die Reifengröße. Der Code auf Ihrem Reifen könnte beispielsweise so aussehen:
245 / 45 R16 91V*
Experten-Tipp:
Ein weiterer Tipp von mir: In manchen Autos ist die Reifengröße an der B-Säule der Fahrertür angegeben.
Und wofür genau stehen die Zahlen und Buchstaben jetzt? Mit der Reifengrößentabelle können Sie den Code entschlüsseln. Sie verrät Ihnen auf einen Blick, an welcher Stelle Sie Angaben zur Reifenbreite, dem Felgendurchmesser und Co. finden.
245 / 45 R16 91V - Reifenbreite in mm
245 / 45 R16 91V - Höhen- und Breitenverhältnis in %
245 / 45 R16 91V - Bauart des Reifens (radial oder diagonal)
245 / 45 R16 91V - Felgendurchmesser in Zoll
245 / 45 R16 91V - Tragfähigkeitsindex
245 / 45 R16 91V - Geschwindigkeitsindex
1. Die Reifenbreite
Die ersten drei Zahlen beschreiben die Reifenbreite in Millimetern. Sie wird von der Innen- bis zur Außenwand des Reifens gemessen.
2. Der Profilquerschnitt
Die zweite Zahl hinter dem Schrägstrich ist eine Prozentangabe. Sie steht für das Verhältnis der Reifenhöhe zur Reifenbreite. In diesem Beispiel bedeutet das: Die Höhe der Reifenflanke beträgt 45 % der Reifenbreite von 245 mm.
3. Die Reifenbauart
Der enthaltene Buchstabe im Code gibt die Bauart des Reifens* an. ‚R‘ steht in diesem Fall für Radialreifen. Alternativ könnte hier auch ‚D‘ für Diagonalreifen aufgeführt sein.
Experten-Tipp:
Es gibt 2 Bauarten eines Reifens – radial und diagonal. Diese Richtungsangabe besagt, wie die Karkassfäden (gummierte Gewebeschichten) unter der Lauffläche des Reifens angeordnet sind. In der Regel werden heute nur noch Radialreifen produziert.
4. Die Felge
Gleich nach dem Reifenbauart-Buchstaben folgt eine Zahl. Sie kennzeichnet den Reifen- bzw. Felgendurchmesser in Zoll.
5. Der Tragfähigkeits- und Geschwindigkeitsindex
Die letzte Zahlen-Buchstaben-Kombination im Code steht für die maximale Tragfähigkeit des Reifens und die zulässige Höchstgeschwindigkeit. Dabei kennzeichnet die Zahl das maximal tragbare Gewicht pro Reifen laut Lastindex. Der Buchstabe gibt die Höchstgeschwindigkeit an.
Experten-Tipp:
Der Tragfähigkeitsindex (auch Lastindex) kennzeichnet die maximal zulässige Belastung des Reifens in Kilogramm. Welches Gewicht sich hinter der Zahl verbirgt, entnehmen Sie der Tabelle.
Der Höchstgeschwindigkeitsindex gibt die zugelassene Maximalgeschwindigkeit des Reifens an. Hier sind 32 Geschwindigkeitsklassen definiert und mit Buchstaben gekennzeichnet. Dabei bezeichnet A die niedrigste und Y die höchste Geschwindigkeitsklasse eines Reifens. Zudem sagt der Index ebenfalls etwas über Fahrkomfort, Verschleiß, Traktion und Kurvenstabilität aus.
Als Beispiel: Reifen mit höherem Indexwert bieten einen sehr guten Grip und eine hohe Bremsleistung. Dafür ist ihr Verschleiß höher und sie eignen sich weniger gut für Fahrten in kalten Klimazonen.
Load Index | Load in kg | Load Index | Load in kg | Load Index | Load in kg | Load Index | Load in kg |
62 | 265 | 79 | 437 | 96 | 710 | 113 | 1150 |
63 | 272 | 80 | 45 | 97 | 730 | 114 | 1180 |
64 | 280 | 81 | 462 | 98 | 750 | 115 | 1215 |
65 | 290 | 82 | 475 | 99 | 775 | 116 | 1250 |
66 | 300 | 83 | 487 | 100 | 800 | 117 | 1285 |
67 | 307 | 84 | 500 | 101 | 825 | 118 | 1320 |
68 | 315 | 85 | 515 | 102 | 850 | 119 | 1360 |
69 | 325 | 86 | 530 | 103 | 875 | 120 | 1400 |
Aber müssen es immer die empfohlenen Standardreifen fürs Auto sein? Nein, es darf auch schonmal etwas sportlicher werden. Warum also nicht auch andere Reifengrößen für Ihr Auto wählen?
Welche alternative Reifengröße ist für Ihr Auto zulässig?
Sie müssen nicht zwingend die für Sie empfohlene Reifengröße wählen. Alternative Reifendimensionen für Ihr Auto finden Sie im Certificate of Conformity (CoC-Papier). In diesem Dokument sind alle vom Fahrzeughersteller zulässigen Reifen- und Felgenkombinationen aufgelistet. Die Übereinstimmungsbescheinigung erhalten Sie automatisch beim Kauf eines Neuwagens. Alternativ können Sie das Dokument auch direkt beim Autohersteller anfordern. Wichtige Informationen zum Thema finden Sie auch in unserem Ratgebertext „Reifenfreigabe“