Glätte, Schnee und Dunkelheit: Winterliche Wetterbedingungen stellen Autofahrer und Reifen vor einige Herausforderungen. Mehr Sicherheit auf der Straße bieten Ihnen bereits die passenden Winterreifen. Sie erhöhen die Fahrstabilität und bieten maximalen Grip. Ein perfektes Zusammenspiel aus Material und Profil macht es möglich. Doch Winterreifen können die Gegebenheiten nicht allein ausgleichen. Auch Sie als Fahrer sind gefragt. Passen Sie Ihre Fahrweise stets den schwierigen Verhältnissen an. Nur so wird das Autofahren im Winter nicht zur gefährlichen Rutschpartie.
Fahren im Winter: Vor dem Losfahren
Bevor es überhaupt losgeht, müssen Sie Ihr Auto vollständig von Schnee und Eis befreien. Eine uneingeschränkte Sicht ist schließlich das A und O. Doch nicht nur die Scheiben, auch die Motorhaube und das Dach sollten frei von Schnee sein. Denn bei einem starken Bremsmanöver kann eine herabrutschende Dachlawine schnell die Sicht versperren. Und auch der nachfolgende Verkehr wird durch herabfliegenden Schnee beeinträchtigt.
Entfernen Sie auch Schneematsch und Eis von den Radkästen, um optimal lenken zu können. Vor dem Einsteigen gilt es noch, Schnee von den Schuhen abzuklopfen. So verhindern Sie, dass die Scheiben von innen beschlagen. Denn je höher die Luftfeuchtigkeit im Innenraum Ihres Autos, desto eher beschlagen die Scheiben.
Experten-Tipp:
Lassen Sie Ihr Auto nicht im Stand warmlaufen, um beispielsweise die Scheiben einfacher von Eis zu befreien. Das ist verboten und schadet sowohl der Umwelt als auch dem Motor.
Auf der Straße: Fahrtipps für den Winter
Ihr Auto ist von Eis und Schnee befreit? Dann kann es endlich losgehen. Doch die größten Tücken warten jetzt erst auf Sie. Ob Lenken oder Bremsen – auf glatten Straßen ist besondere Vorsicht geboten. Erfahren Sie die drei wichtigsten Tipps für sicheres Fahren im Winter.
1. Vorausschauend fahren
Ob Eis, Schnee oder einfach nur Kälte – Winterwetter lässt Ihr Auto ganz anders reagieren als sommerliche Temperaturen. Sie geraten schneller ins Schlittern und obendrein verlängert sich der Bremsweg. Ihr Fahrverhalten müssen Sie entsprechend anpassen. Oberstes Gebot: Fahren Sie stets vorausschauend und drosseln Sie das Tempo. Insbesondere vor Ampeln und Kreuzungen lauern Gefahren. Schon leichtes Abbremsen kann gefährlich werden, wenn der Abstand zum Vordermann zu gering ist. Halten Sie daher immer genügend Distanz. Als Faustregel gilt: Dreimal so viel Abstand wie auf trockenen Straßen. Und bedenken Sie, dass andere Verkehrsteilnehmer möglicherweise weniger vorsichtig sind als Sie selbst.
Experten-Tipp:
Ihr Weg zur Arbeit führt jeden Morgen durch dichten Berufsverkehr? Bei Schnee und Glätte kommt es besonders oft zu Staus und Behinderungen. Planen Sie daher mehr Zeit als üblich ein und fahren Sie frühzeitig los.
2. Vorsichtig anfahren
Sie müssen im Schnee anfahren und das Auto will einfach nicht vorankommen? Im Winter bieten Straßen weniger Haftung. Die Reifen drehen durch und graben sich immer tiefer im Schnee fest. Untertouriges Fahren erleichtert Ihnen in solchen Fällen das Weiterkommen. Die Kraftübertragung erfolgt sanfter und effektiver. Das Ergebnis: Die Reifen haben einen besseren Grip und können dem Untergrund besser trotzen. Bei Glätte sollten Sie daher im zweiten Gang anfahren. Lassen Sie außerdem beim Schalten die Kupplung langsam kommen.
3. Lenk- und Bremsverhalten berücksichtigen
Sie sollten nicht nur die Geschwindigkeit anpassen. Auch das Lenkverhalten ist auf Schnee und Eis anders als im Sommer. In Kurven kann das Auto beispielsweise schnell ausbrechen. In diesem Fall hilft: Auskuppeln und schnell, aber gefühlvoll gegenlenken. Reagiert Ihr Auto nicht mehr aufs Lenken, hilft nur noch eine Vollbremsung.
Experten-Tipp:
Bekommen Sie ein Gefühl für das veränderte Lenk- und Bremsverhalten. Machen Sie zwischendurch auf freier Strecke eine kurze Bremsprobe. So können Sie die Straßenlage und den verlängerten Bremsweg bei Schnee und Eis besser einschätzen.
Die richtige Bereifung: Winterreifen
Im Winter sind die Anforderungen an den Reifen hoch. Glatte Straßen, verschneite Wege und kalte Temperaturen fordern eine konstante Bodenhaftung. Die zuverlässige Lösung: Winterreifen mit einer ausreichenden Profiltiefe. Doch was müssen Sie beim Fahren mit Winterreifen besonders beachten?
Ab wie viel Grad sind Winterreifen sinnvoll?
Winterreifen sind ab einer konstant niedrigen Temperatur unter sieben Grad Celsius sinnvoll. Sie sind speziell darauf ausgelegt, bei kalten Temperaturen Ihre volle Fahrleistung zu liefern. Ihre weichere Gummimischung bleibt auch unter sieben Grad flexibel und bietet eine besonders gute Bodenhaftung.
Wie schnell darf man mit Winterreifen fahren?
Die zulässige Reifengeschwindigkeit ist vorgeschrieben und muss an die Höchstgeschwindigkeit Ihres Autos angepasst sein. Winterreifen bilden allerdings eine Ausnahme, denn ihre zulässige Maximalgeschwindigkeit darf auch unter der des Autos liegen. Warum? Winterliche Straßenbedingungen verhindern, dass die Höchstgeschwindigkeit Ihres Autos ausgefahren werden kann. So können Sie beispielsweise zulässige Winterreifen bis 190 km/h auf einem Auto mit 240 km/h Höchstgeschwindigkeit montieren.
Experten-Tipp:
Der sogenannte Geschwindigkeitsindex gibt die zulässige Maximalgeschwindigkeit für einen Reifen an. Sie finden ihn auf der Reifenflanke oder im Fahrzeugschein.
Autofahren bei Schnee: Wie schnell darf man mit Schneeketten fahren?
Die Höchstgeschwindigkeit beträgt laut Hersteller aller Arten von Schneeketten in der Regel 50 km/h. So fahren Sie stets sicher auf schneebedeckten Straßen. Die Geschwindigkeitsbegrenzung verhindert außerdem, dass die Ketten die Fahrbahn beschädigen.
Experten-Tipp:
Die Schneeketten müssen an der Antriebsachse montiert werden. Bei Autos mit Allradantrieb müssen die Ketten an mindestens zwei Rändern einer Antriebsachse angebracht werden. Achten Sie dafür auf die Herstellerangaben in der Bedienungsanleitung.
Front-, Heck- oder Allradantrieb – was ist im Winter besser?
Autos mit Frontantrieb werden „gezogen“. Das heißt, der Antrieb ist an beiden Rädern der Vorderachse Ihres Autos verbaut. Beim Heckantrieb wird das Auto „geschoben“, denn die Antriebe befinden sich an den Rädern der Hinterachse. Der Allradantrieb (auch Vierradantrieb) nutzt alle vier Räder, um das Auto in Gang zu bringen. Welche Vor- und Nachteile haben die unterschiedlichen Antriebsarten im Winter?
Der Frontantrieb bietet eine hohe Fahrstabilität, wenn Sie beschleunigen. Einmal in Fahrt, sind auch glatte Straßen kein Hindernis. Schwächen zeigt er allerdings bereits beim Anfahren. Bei Schnee und Eis drehen die Vorderräder schnell durch und es kann passieren, dass Sie beim Berganfahren wegrutschen. Umgekehrt verhält es sich beim Heckantrieb. Steigungen lassen sich auch im Winter gut anfahren – selbst mit Gepäck im Kofferraum. Allerdings neigen die Hinterräder dazu, auf glatten Straßen auszubrechen.
Die beste Leistung bei winterlichen Straßenbedingungen bietet der Allradantrieb. Zu seinen Stärken zählt unter anderem die besonders gute Traktion auf glatten und verschneiten Straßen. Dadurch drehen die Räder selten durch und Steigungen lassen sich problemlos anfahren. Nachteile sind das leicht verzögerte Bremsverhalten bei abschüssigen Strecken sowie ein höherer Kraftstoffverbrauch.